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Behandlung der Vogelgrippe ab wann?
Sobald sich erste Symptome der Vogelgrippe zeigen und diese auch als Solche erkannt werden, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Hier werden dann entsprechende Bluttests durchgeführt und die Behandlung eingeleitet. Als Mittel erster Wahl gilt bislang Tamiflu, wobei es sich um ein Medikament zur Blockierung der Virusentwicklung handelt. Tamiflu, mit dem Wirkstoff Oseltamivir, gehört zu den sogenannten Neuraminidase-Hemmern und wird nur auf Rezept von den Apotheken abgegeben. Ein Enzym des Körpers, Neuraminidase genannt, ist maßgeblich an der Verbreitung des Vogelgrippevirus im Körper beteiligt und wird durch die Gabe von Tamiflu blockiert. Das Medikament ist nicht in der Lage die Infektion zu heilen oder zu stoppen, allerdings kann der Verlauf der Erkrankung deutlich abgemindert werden.
Wann müssen Medikamente gegeben werden?
Um eine Linderung des Verlaufs der Vogelgrippe herbeizuführen ist die Gabe des Medikamentes direkt zu Beginn der Erkrankung notwendig. Hierfür ist es notwendig, dass bereits bei ersten Symptomen eine möglichst zweifelsfreie Diagnose gestellt wird und sich der Patient in Behandlung begibt. Wird Tamiflu erst im weiteren Verlauf der Krankheit verabreicht, ist die Wirksamkeit nicht mehr belegt und es kann keine deutliche Linderung festgestellt werden. Etwa sieben bis zehn Tage nach dem Kontakt mit dem Erreger ist die Krankheit voll ausgebrochen und kann auch durch die Gabe von Medikamenten nicht mehr gelindert werden. Wie lange es bis zur vollständigen Genesung dauert ist abhängig von der Behandlung, wird frühzeitig mit der Medikamenteneinnahme begonnen, kann die Krankheitsdauer um etwa die Hälfte verkürzt werden.
Weitere Medikamente außer Tamiflu.
Immer wieder kommt es vor, dass Tamiflu bei Patienten mit Vogelgrippe keine ausreichende Wirkung zeigt oder der Patient allergisch darauf reagiert. In diesem Fall gibt es ein weiteres Präparat, ebenfalls aus der Grippe der Neuraminidase-Hemmer, welches gegen die Krankheit eingesetzt werden kann. Es handelt sich hierbei um das Medikament Relenza, welches den Wirkstoff Zanamivir beinhaltet. Die Art der Wirkung ist trotz unterschiedlichem Wirkstoff bei beiden Medikamenten gleich. Zur weiteren Symptomlinderung können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden, dies ist besonders sinnvoll bei begleitenden Kopfschmerzen und Fieber. Nicht ratsam ist die Einnahme von Medikamenten gegen Durchfall, da dieser nicht unterdrückt werden sollte. Patienten die unter der Vogelgrippe leiden müssen viel Flüssigkeit zu sich nehmen, da sie bei Fieber stark schwitzen und der Kreislauf geschwächt wird. Auch ist es ratsam auf körperliche Aktivitäten weitgehend zu verzichten und Bettruhe einzuhalten. Die meisten Menschen überstehen die Vogelgrippe problemlos, einzig ältere und immungeschwächte Patienten werden zur Kontrolle oft im Krankenhaus behandelt.
Resistenz gegen Grippemittel, auch bei Tamiflu möglich.
Wurden Medikamente wie Tamiflu bereits in der Vergangenheit gegen Grippe eingenommen, besteht die Gefahr, dass der Körper bereits Resistent dagegen ist. Insbesondere bei Kindern hat sich dieses Phänomen bei mehrfacher Einnahme des Präparats gezeigt. In diesem Fall ist die Gabe des Medikamentes Relenza angezeigt, um den Verlauf der Vogelgrippe abzumindern. Grundsätzlich ist es bei Medikamenten gegen Bakterien und Viren immer so, dass der Körper immun werden kann, wenn diese Mittel zu häufig eingenommen werden. In diesem Fall bringt die Einnahme des Präparats keinerlei Linderung und bis zur Feststellung einer solchen Resistenz ist die Vogelgrippe meist schon vollständig ausgebrochen.